Lost Places Berlin - altes Kabelwerk Köpenick
Es war purer Zufall, dass ich vor kurzem auf dem Weg zum Müggelsee am alten Kabelwerk in Berlin-Köpenick vorbei kam und prompt dort herumstöbern musste. Die leerstehenden und verfallenden Gemäuer wecken mit ihren verwinkelten Gängen und teilweise zugemauerten Fensteröffnungen sofort Assoziationen. Der Fotoapparat steht nicht mehr still. Fragen kommen auf.
Wer hat hier gearbeitet?
Warum ist das Kabelwerk jetzt ein "lost place"?
Was wird einmal aus den Gebäuden?
Hier meine Recherche:
Das Kabelwerk Köpenick liegt zwischen Allendebrücke und Alt Köpenick. Der Unternehmer Julius Vogel gründete 1858 in Berlin-Mitte die C.J. Vogel Telegraphenfabrik. 1897 ging er dann mit der Fabrik an die Börse und im Dezember dieses Jahres kam es zur Gründung der "Fabrik isolierter Drähte zu elektrischen Zwecken AG". Mit anderen Worten: In der ehemaligen Fabrik wurden Starkstrom- und Telekommunikationskabel hergestellt.
Anfang des 20. Jahrhunderts kam es zu einem industriellen Aufschwung und viele Berliner Fabrikanten expandierten in die Randbezirke bzw. Vororte Berlins. So auch Julius Vogel mit seinen beiden Söhnen, die mittlerweile mit in das Geschäft eingestiegen waren.
Neben den neuen Fabriken in Adlershof und Schöneweide wurde im Jahre 1916 mit dem Bau des Kabelwerk Köpenick begonnen. 1926 folgte dann die Umbenennung der gesamten Firma in "C.J. Vogel Draht- und Kabelwerk AG".1939 übernahm Siemens die Firma als "Fa. Elektrische Licht- und Kraftanlagen". in Berlin-Mitte die C.J. Vogel Telegraphenfabrik.
Neben den neuen Fabriken in Adlershof und Schöneweide wurde im Jahre 1916 mit dem Bau des Kabelwerk Köpenick begonnen. 1926 folgte dann die Umbenennung der gesamten Firma in "C.J. Vogel Draht- und Kabelwerk AG".1939 übernahm Siemens die Firma als "Fa. Elektrische Licht- und Kraftanlagen". in Berlin-Mitte die C.J. Vogel Telegraphenfabrik.
Zu DDR-Zeiten war das Kabelwerk Köpenick eine Zweigstelle des VEB Kabelwerks Oberspree. Das KWO unterhielt wegen seiner spezialisierten Kabeltechniken internationale Handelsbeziehungen in über 40 Länder.
Das Kabelwerk Köpenick wurde wie so viele DDR-Betriebe in den 1990er Jahren durch die Treuhand (TLG-Immobilien) abgewickelt. Nachdem ein Teil des Geländes kurzzeitig als Funkpark für BMX-Fahrer und Skatet (Mellowpark) genutzt wurde und einer Halle in den Jahren 2007 bis 2009 einzelne Großveranstaltungen (Philharmoniker mit Sir Simon Rattle) stattfanden, stehen die Zeit nun still und die Hallen leer.
Die Zukunft des Kabelwerks soll rosig sein: Die britische Immobiliengruppe Comer will das Gelände angeblich im Auftrag einer Investorengruppe entwickeln. Auf dem Gelände sollen überwiegend mehrgeschossige Wohnbauten entstehen. Außerdem ist eine Anlage für Freizeit und Wassersport für jedermann geplant. Baubeginn soll 2016 sein.
Hoffen wir, dass diese der Presse entnommenen Informationen stimmen und das Gelände zumindest teilweise auch weiterhin für die allgemeine Bevölkerung offen steht.
Die Zukunft des Kabelwerks soll rosig sein: Die britische Immobiliengruppe Comer will das Gelände angeblich im Auftrag einer Investorengruppe entwickeln. Auf dem Gelände sollen überwiegend mehrgeschossige Wohnbauten entstehen. Außerdem ist eine Anlage für Freizeit und Wassersport für jedermann geplant. Baubeginn soll 2016 sein.
Hoffen wir, dass diese der Presse entnommenen Informationen stimmen und das Gelände zumindest teilweise auch weiterhin für die allgemeine Bevölkerung offen steht.
Doch zurück zum lost place, denn noch sieht es hier so aus:



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